Freitag, 11. Januar 2019

Osterinsel - Moai (Teil 1)







Nach fünf Seetagen und mehr als 2700 zurück gelegten Kilometern auf dem unendlichen Pazifik haben wir die „Osterinsel“ mit den bekannten Moai 🗿 das Highlight der Kreuzfahrt erreicht.

Moai, in der Sprache der Rapa Nui „mo‘ai“ genannt, sind gigantische Steinmonoliten auf der Osterinsel. Es gibt keine Mehrzahl für Moai. Es gibt total 887 Moai auf Rapa Nui, wie die Osterinsel in der Lokalsprache heisst. Die meisten sind in schlechtem Zustand - verwittert, zerbrochen oder noch gar nicht fertig. 834 Moai sind aus komprimierter vulkanischer Asche gefertigt, 13 aus Basalt, 22 aus aus Trachyte und 17 aus dem roten Scoria-Felsen, welcher ein weicheres Gestein ist.

Viele fertig erstellte Moai stehen auf Ahu-Plattformen, andere sind verstreut in Gruppen in einer Gegend oder stehen ganz alleine. Viele Statuen haben Schultern und eine Brust, einige haben Arme, einzelne haben Finger und ein einziger hat sogar Beine. 288 sind erfolgreich zu den Ahu Plattformen transportiert worden. Die Rapa Nui bauten dafür spezielle Strassen für diesen Transport. 

Bei Rano Raraku sind 397 Moai 🗿 rund um den Felsen verstreut, wo sie raus gemeisselt wurden. Bei „Tongariki“ sind die markantesten 15 in einer Reihe auf einer Ahu-Plattform an der Küste. Ausser Aku Akivi im Landesinnern sind alle Statuen entlang der Küsten rund um die Insel angelegt. Das Gesicht des Moai ist gegen das Land gerichtet, um über die Dörfer zu wachen. Archäologen haben herausgefunden, dass die Statuen zwischen 1250 und 1500 nach Christus erstellt wurden. 

Die Moai 🗿 sind asymmetrisch mit 3/5 grösseren Köpfen als der Körper. Warum sie erschaffen wurden ist unbekannt, aber es wird spekuliert, dass sie zu ehren von verstorbenen Vorfahren der eingeborenen Rapa Nui gemeisselt wurden. Der grösste gefundene Moai ist nicht fertig gestellt worden und befindet sich noch im Fels liegend. Dieser ist 21.6m lang und wiegt um die 270 Tonnen. Der grösste fertig erstellte Moai ist „Paro of Ahu Te Pito Kura“, welcher 10m hoch ist und 80 Tonnen wiegt. Der Schwerste mit 86 Tonnen ist etwas kleiner und befindet sich beim Aku Tongariki. 

Nur ein Moai hat Beine. Dies ist der bekannte kleine knieende „Tukuturi“. Viele meinen dass dies der letzte erschaffene Moai 🗿 ist. Das Material von Tukuturi ist der rote scoria Felsen von Puna Pau. Jetzt steht dieser bei Rana Raraku und es wird angenommen, dass er zum Tangata Manu Kult (Bird Man) gehört. 

Einige Moai 🗿 haben komplexe Augen aus verschiedenen Fels-Typen: einen weissen Felsen für den Augapfel und einen schwarzen Obsidian für die Pupille. Gemalte Augen wären viel einfacher gewesen, aber die Rapa Nui Steinmetze fanden, dass die Statuen auf diese Art lebendiger wirken. Trotz des harten vulkanischen Materials, sind die Statuen bemerkenswert gut bearbeitet. Obwohl die Einzelnen einander gleichen, können viele verschiedene Gesichter erkennt werden. 

Unglücklicherweise wurden infolge Stammesfeden viele Moai zerstört und umgerissen. Als die ersten Europärer mit dem Holländer Jacob Roggeveen 1722 die Insel am Ostersonntag dem 5. April entdeckten und darum der Insel den Namen „Osterinsel“ gaben, standen noch alle Statuen und waren intakt. Sie standen auch noch bei der spanischen Expedition von Felipe Gonzales 1770. Bei der Erkundung von Kapitän James Cook nur vier Jahre später waren hingegen viele Moai zerstört. 

Die Ahu‘s sind Plattformen wie Altare, auf denen die Statuen platziert sind. Es ist noch ein Rätsel, warum einige auf diesen Ahu‘s in einer symmetrischen Reihe aufgestellt sind, andere entlang der Küste mit dem Gesicht zur Inselmitte gerichtet und viele bei Rano Raraku wild durcheinander platziert sind. Jeder Ahu ist aus vielen kleinen Steinen geschickt ineinander verkeilt als stabiles langes Fundament für die schweren einzelnen Moai 🗿. 

Oft sind die Ahu’s Gedenkstätten mit Gräbern von wichtigen Persönlichkeiten. Total 313 Ahu wurden gebaut, aber auf nur 125 davon waren Moai positioniert. Viele dieser stabilen Plattformen wurden während der Stammeskriege zerstört, während Tongariki bei einem Tsunami 🌊 ins Landesinnere geschwämmt wurde. Viele wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts restauriert und können heute bestaunt werden.

Im 2. Teil des Osterinsel-Blogs werden wir noch über die anderen Sehenswürdigkeiten auf Rapa Nui berichten und es gibt noch viel zu erzählen von dieser mysteriösen Insel isoliert im grossen Südpazifik....

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